LET’S TALK….im Kino!
Ich hätte nie gedacht, dass mir meine Bachelorarbeit noch einmal über den Weg läuft...
Gestern Abend lief in einem kleinen Programmkino in Hessen der iranische Episodenfilm "Irdische Verse". Der Film wurde ohne offizielle Genehmigung heimlich im Iran gedreht. Die Regisseure Ali Asgari und Alireza Khatami haben fast alles privat organisiert und den Film dann beim Filmfestival in Cannes eingereicht.
Vorher durfte ich ca. 1 Stunde mit Peter Heidt MdB und Mahnaz Jafary* über den Iran sprechen...
Welches Bild sie vom Iran haben. Und vom Leben dort.
Den Unterschied zwischen öffentlich und privat.
Die Parallelen zur DDR und ihren Institutionen.
Über Menschenrechte, die nicht verhandelbar sein sollten.
Darüber, warum und wie wir Öffentlichkeit für das Unmenschliche schaffen müssen.
Und darüber, wie Humor und Kunst helfen können, mit dem Alltag der Unterdrückung umzugehen.
Auch meine Bachelorarbeit beschäftigte sich mit einem satirischen Werk aus dem Iran, allerdings aus dem französischen Exil:
Es liegt nun mehr als zehn Jahre zurück. Unter dem verrückten Titel „Hybride und Phänomene: Intermediale Spuren in Marjane Satrapis Persepolis" habe ich ehrgeizig und halbwegs erfolgreich geschrieben. Übrigens im Fach Kunst & Medien, Nebenfach Philosophie.
Der Film “Irdische Verse” ist bitter, witzig, schwer. Eine reduzierte Inszenierung, handverlesene Szenen, sanfte Symbolik und großartige Schauspieler machen den 77-minütigen Film zu einem dichten Ereignis.
*Besonders schön für mich: Frau Jafary hat mich hinterher gefragt, wie genau ich ihre Moderation formuliert habe. Sie fand meine Formulierungen so passend, dass sie sie nun selbst verwenden möchte. Gerne! ☺️